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Montessorischüler:innen schmausen sich durch die Welt

Am 13. und 14. Juni 2024 erlebte das Streetfoodfestival der Montessorischule seine Premiere. An diesen beiden Tagen wurden die Vielfalt und Interkulturalität unserer Schule gefeiert. So hatte man die Möglichkeit am zweiten Festivaltag zum Beispiel italienisches Eis, türkische Pide oder ukrainische Piroggen zu verkosten.

Bereits seit den Osterferien bereiteten einige Stammgruppen die ihr zugeloste internationale Küche vor. Sowohl die Standdekoration, als auch das Gestalten einer Rezeptseite und die Durchführung kulturtypischer Aktivitäten wurden mitbedacht. Man hatte die Gelegenheit handgemalte vietnamesische Pagoden zu betrachten, sich im Ping-Pong-Turnier oder im Armdrücken zu beweisen, sich auf der Hüpfburg austoben oder einem Theaterstück wie bei 1000 und 1 Nacht zu lauschen. Das Highlight war die Verkostung von unterschiedlichen Leckereien aus 21 nationalen und internationalen Küchen. So waren von thüringisch über kurdisch, persisch und rumänisch bis bulgarisch und armenisch nur Küchen vertreten, die sich in unserer Schulgemeinschaft auch in Form von echten Menschen wiederfinden lassen. Für die musikalische Umrahmung des Festivals sorgte die Schülerband unter der Leitung von Herrn Schmitt, die die Schulgemeinschaft während einer Regenhusche in echte Festivalstimmung versetzte. Herzlichen Dank dafür!

Ein besonderer Dank gilt auch allen Klassenleitungsteams und Klassen, die seit Tagen und Wochen gebastelt, recherchiert, gebacken und gekocht haben. Außerdem bedanken wir uns bei allen Eltern, die nicht nur die Finanzierung des Festivals ermöglicht haben, sondern auch mit Kochutensilien und dem ein oder anderen heimischen Backofen ausgeholfen haben. Danke an Frau Hausschild, die die Aufsicht für die Schulküche am Festivaltag übernommen hat. Danke an das Hortteam und das Schulbegleiter-Team, die die Aufsichten für die entsprechenden Kinder an diesem Tag auf dem Schulhof übernommen haben. Danke an die Schulleitung, die uns bei der Realisierung unserer Idee keine Steine in den Weg gelegt hat und selbst für mündliche Prüfungen am Festivaltag Lösungen gefunden hat. Wir wünschen der gesamten Schulgemeinschaft erholsame Sommerferien.

100 Jahre Montessorischule(n) in Jena – ein Grund zum Feiern!?!

Am 02.06.1924 eröffnete in Jena die erste Montessorischule Deutschlands unter der Trägerschaft des Landes Thüringen. In einer Klasse mit 11 Kindern in der Schulstraße 11 (Schillerschule) unterrichtete die Montessori-Pionierin Elfriede Glückselig. Viele Schwierigkeiten und bürokratische Hürden wurden überwunden, bis die Schule doch letztendlich am 31.03.1933 durch die beginnende Tyrannei der Nationalsozialisten ihre Türen schließen musste.

Nach der Barbarei des NS-Regimes und der SED-Diktatur bedeutete das Jahr 1999 einen Neuanfang für die Montessorischule. Durch das enorme Engagement von Eltern und Lehrern – und auch entgegen einiger Widerstände – entwickelte sich diese Idee bis zur heutigen Montessori Gemeinschaftsschule, in welcher Kinder von der 1. Klasse bis zum Abitur lernen können.

In den letzten Wochen und Monaten bestimmte zunehmend die Person Maria Montessori die Schlagzeilen. Ein Film, welcher auch ihre Vorreiterrolle für Frauen- und Kinderrechte, ihre Genialität und ihren Pioniergeist betonte, bildete ein extremes Spannungsverhältnis zu erhobenen Vorwürfen bezüglich Rassismus, Eugenik und einer Anbiederung zum Faschismus.

Wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 11, haben uns mit verschiedenen Aspekten der Montessoripädagogik, der Geschichte der Montessorischulen in Jena und mit den angesprochenen Vorwürfen auseinandergesetzt. Wir haben dafür ein Interview mit der ehemaligen Schulleiterin Frau Regina Blume durchgeführt und mit Hilfe von Herrn Dr. Stutz zur Geschichte der Montessorischule in Jena recherchiert.

Unsere Rechercheergebnisse können Sie in den Podcasts zu diesem Artikel hören. Wir hoffen, Sie werden dazu angeregt sich eine eigene Meinung zu bilden – getreu dem Motto: „Hilf mir es selbst zu tun!“

Ganz herzlicher Dank für die Unterstützung, Beratung und Betreuung geht an:

Frau Regina Blume (Schulleiterin Montessorischule Jena i. R.)
Herrn Dr. Stutz (Stadthistoriker Jena)
Frau Julia Bierau (Medienbildung Projekt Rabatz OKJ Jena)
Frau Constanze Mann (Leiterin Stadtarchiv Jena)
Frau Annett Grunwald (Lehrerin Montessorischule Jena)
Frau Johanna Schmidt (Lehramtsanwärterin Montessorischule Jena)

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